SAMBA

Samba - Dokumentarfilm von Ricardo Salva
SAMBA DOSSIER
SAMBA DOSSIÊ
SAMBA | SONDERSEITE
Der Dokumentarfilmer Jean kommt mit einem schwierigen Auftrag nach Rio de Janeiro: Der Samba, namentlich jene ma­gische Kraft, die ein ganzes Land eint, will ergründet werden. Schon beim Anflug über die malerische Bucht der Cidade Maravil­hosa wird Jean von einer Faszination er­griffen, die ihn nicht mehr loslassen wird. Auch die schöne Tristeza nimmt ihn sofort für sich ein. Sie sitzt am Tresen einer Bar und summt eine traurige Melodie, die zwar jeder kennt, von der aber niemand zu sagen weiß, wer sie geschrieben hat. In diesen Tagen mit Tristeza erfährt Jean eine Menge über Samba. Wenn sie von Espe­ranza und Saudade spricht, klingen ihre Worte nicht nur wie Musik; Hoffnung und Sehnsucht haben auch viel mit Samba zu tun. Eine Feijoada in der berühmten Sam­baschule Império Serrano beschert ihm einen Sonntag mit viel Essen, Tanz und Samba in all seinen Facetten. Eine Sam­barina bringt ihm Tanz­schritte bei. Der große Jorge Aragão improvi­siert an allerlei Instru­menten und erklärt ihm die Stil­vielfalt. Und doch glaubt er sich am Ende seines Aufenthalts weiter denn je von der Lösung entfernt, denn das alles hat so gar nichts mit der Vorstellung zu tun, die vom Samba in der Welt kursiert.
Mit vielen Fragezeichen im Gepäck fliegt Jean nach Salvador. Hier wurde der Samba gebo­ren. Beim Stöbern in Büchern, Film­schnipseln und Fotos erfährt er allerhand über die Ge­schichte des Samba. In den alten Versen und Liedern findet er auch endlich Tristezas Melo­die. Der Komponist Edson Conceição ist längst tot, "Não deixe o Samba morrer" scheint indes unsterblich zu sein. Auch Tristeza glaubt er wiederzu­sehen, doch nennt sie sich nun Felicia. In einer Taverne spielt Roque Bentequé auf seiner Gitarre. Zufällig eintreffende Musi­ker gesellen sich dazu und formieren spontan eine Band. Selbst das Pu­bli­kum wird als Chor integriert. Jeder wird zum Interpreten und jeder tanzt mit jedem. Jean spürt, daß der Samba von den Men­schen in diesem Land er­zählt und aus ihrer Seele spricht. Bei Tages­anbruch bringt er endlich die Philosophie des Samba zu Papier, und als er sein Flugzeug in den Himmel steigen sieht, wendet er sich Felicia zu.