Champagner und Kaviar – trotz Finanz- und Kunstkrise ist für die "besseren" Kreise bestens gesorgt. Rote Teppiche und Spuren von Kokain liegen aus. Langusten und Sushi sind angerichtet. Das Fest kann beginnen. Leute von Rang und Namen feiern sich auf einer Vernissage, die ohne Kunstwerke auskommen muß, weil die Kunst kürzlich verstorben ist. Den Stützen der Gesellschaft fällt das nicht auf, denn sie sind Liebhaber der Kunstfreiheit. Damit auch der Scheich, der seine Milliarden in die Geschäfte der Kunstfreunde investieren soll, von der Kunstlosigkeit nichts erfährt, wurden die leeren Leinwände vorsorglich mit Laken verhüllt. Ohne es zu ahnen hat man seinen Geschmack voll getroffen, denn der Anblick der vermummten Kunst versetzt ihn in Verzückung. Nur ein Künstler fehlt jetzt noch zum Abschluß des Geschäfts. Doch die letzten dieser Art haben sich längst der Überlebenskunst verschrieben, und so wird rasch ein obdachloser Schauspieler engagiert und dem Scheich als Künstler vorgeführt. Als ehemaliger Marketingexperte versteht sich der Mann exzellent auf die Vermarktung inhaltsloser Ware. Das Geschäft ist schnell in trockenen Tüchern – und Europa von der Kunstfreiheit befreit.
Im munteren Gemenge lassen sich Verbrechen nicht ganz vermeiden. Der Scheich fühlt sich von seiner Lieblingsfrau gekränkt und gezwungen, sie zu erwürgen. Dabei stößt er versehentlich gegen zwei Rechtsanwälte, die prompt die Gelegenheit zum Überreichen ihrer Visitenkarten ergreifen. Den versehentlichen Mord nimmt man mit großem Verständnis auf. Hauptsache der Scheich ist wohlauf. Den Verlust kann er verschmerzen, denn er besitzt noch genug andere Frauen. Der eintreffende Kommissar sieht keinen Anlaß zu ermitteln, da ausländische Familienangelegenheiten nicht in seine Zuständigkeit fallen. Als Kunstfreund fällt ihm allerdings das Fehlen der Kunstwerke auf. Der Verdacht des Kunstraubs drängt sich nachgerade auf, was zur vorläufigen Festnahme der Anwesenden führt. Nur der Scheich bleibt auf freiem Fuß. Als er die Leinwände enthüllt, muß er das ganze Ausmaß der Kunstlosigkeit verkraften.
In der Morgenpost wird vom "größten Kunstraub dieser Geschichte" berichtet. Dunkle Gestalten hatten sich in den Morgenstunden in den Ausstellungsraum geschlichen und die leeren Leinwände aus den Rahmen geschnitten. Das letzte Wort ist für einen Versicherungsagenten reserviert: "Versichern Sie Ihre Kunst bei uns, damit sich Kunstdiebstahl auch rentiert!"