In einem japanischen Labor wird eine seit 60 Jahren in flüssigem Stickstoff gefrorene Katze zum Leben erweckt. Die Menschheit feiert den Sieg über den Tod. + In den unterirdischen Hallen des amerikanischen Konzerns Life Rescue Ltd. warten bereits Tausende tiefgekühlter Leichen auf ihre Auferstehung.
Zehn Millionen Bewohner einer Favela in Buenos Aires warten indes vergeblich auf die zugesicherten Medikamente zur Bekämpfung einer Epidemie. + In aller Welt gehen die Armen auf die Barrikaden und fordern "Ewiges Leben für alle!"
In Brasilien entführen Vertreter einer extremistischen Partei den Präsidentschaftskandidaten Wagner Souza und fordern Gesetze, die auch Armen ein ewiges Leben garantieren. Als die Nachricht von Wagners Tod eintrifft, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: zwölf Stunden bleiben für die lebensrettende Konservierung seiner Leiche.
Der Japaner Nobu ist der erste erfolgreich wiederbelebte Mensch. Doch fehlt ihm jegliche Erinnerung an sein früheres Leben, und er kann sich mit sich selbst nicht identifizieren.
Der kürzlich wiederbelebte, zu Lebzeiten völlig unbekannte Schriftsteller Richard ist posthum zu Ruhm gekommen.
Durch die Wiederaufnahme seiner Arbeit an dem Romanfragment "2066" verspricht er sich, seine früheren Gedanken zu verstehen und zu begreifen, warum er sich seinerzeit das Leben genommen hat.
Mit dem ersten vollständigen Download eines menschlichen Gehirns gelingt es chinesischen Wissenschaftlern, die Identität des angesehenen Professors Yáng auf einem Chip zu sichern. Ohne sein Wissen wird Yángs Wissen durch Algorithmen verwertbar gemacht und dem Avatar Yáng II implantiert. Yáng existiert nun mehrfach: als Original Yáng I, als Avatar Yáng II, sowie als virtuelle Klone Yáng Yn. Bei einem Daten-Scan werden all seine je erzeugten Gedanken katalogisiert, was zu der unglaublichen Entdeckung führt: Yáng war in jungen Jahren ein Dissident. Die Regierung gibt Befehl, alle Yángs zu vernichten.
Der Philosoph Hervé Hallet erfährt in den TV-News von seiner Krebserkrankung. Die medizinischen Errungenschaften eröffnen ihm zwar die Chance auf ein ewiges Leben. Doch sein Lebenswerk, das im Zeichen der Sinnlosigkeit des Daseins stand, ist nunmehr ad absurdum geführt. Muß Hervé der Hoffnung die Rückkehr gewähren und sein Leben, gerade jetzt, da es zu Ende geht, plötzlich wichtig nehmen? Da er die Konservierung nicht finanzieren kann, nimmt er sein Schicksal in die eigene Hand …